Trauerfeier

Sie müssen Abschied nehmen von einem Menschen?

Stirbt ein nahestehender Mensch, ist die Trauer in aller Regel überwältigend und oft lähmend. Andererseits müssen Sie plötzlich viele Entscheidungen treffen. Wir möchten Sie gerne begleiten und informieren.

Als Pastor/innen der Wilhelmsburger Kirchengemeinde stehen wir Ihnen in dieser Zeit gerne für ein Gespräch zur Verfügung. Kontakt Pastores 

Was ist eine Trauerfeier?

Eine christliche Trauerfeier ist ein Gottesdienst, in dem Sie Abschied vom Verstorbenen nehmen. In der Regel wird im Anschluss an die Trauerfeier der Sarg oder die Urne auf dem Friedhof beigesetzt.

Was muss ich tun, wenn ein Angehöriger gestorben ist?

In Hamburg ist der Normalfall, dass Sie einen Bestatter Ihrer Wahl anrufen und ihm die Situation schildern. Das Bestattungsunternehmen wird dann zu Ihnen ins Haus kommen und den zuständigen Geistlichen benachrichtigen. Formalitäten regeln Sie im Gespräch mit dem Bestattungsunternehmen. Alle inhaltlichen Fragen zur Trauerfeier besprechen Sie dann mit der Pastorin/dem Pastor.

Hinweis: Stirbt ein Mensch zu Hause, ist es möglich, dass er/sie noch 36 Stunden dort verbleibt. Familie und Freunde haben so die Gelegenheit in der vertrauten Umgebung Abschied zu nehmen. Das kann ein sehr schöner und tröstender Moment sein.


Was geschieht beim Trauergespräch?

Die Trauer um einen Menschen „verrückt“ das Leben. Das kann sich ausdrücken durch Weinen, Dankbarkeit, Erinnerung, Erlösung, geschockt sein. Trauer ist ein sehr individuelles Geschehen. Jeder trauert anders. Das Trauergespräch ist eine gute Möglichkeit, seine Gefühle und Gedanken zu sortieren. Das Leben des/der Verstorbenen können Sie bedenken im schönem und vielleicht auch schwierigem Miteinander. Der Pastor/die Pastor sind als Seelsorger zu Verschwiegenheit verpflichtet. Damit die Trauerfeier persönlich gestaltet werden kann, ist das Trauergespräch wichtig.

Zur Vorbereitung des Gesprächs wäre es gut, zu bedenken

  • Das Leben des Verstorbenen, besonders, was Ihnen wichtig ist und wie er/sie als Mensch (für Sie) war. Charakterzüge oder besondere Erlebnisse, die das Leben geprägt haben.
  • Ein Bibelwort, das als Grundlage für die Ansprache dienen kann.
  • Lieder, die Sie gerne singen möchten.

Wie läuft eine Trauerfeier ab?

Die Trauerfeier ist ein Gottesdienst in der Friedhofskapelle oder in der Kirche.


Häufig gestellte Fragen zur Trauerfeier

Ist eine Feuerbestattung für Christen möglich?

Ja. In vielen Kulturen ist es Brauch, dass nur die Asche bestattet wird. Der Glaube an die Auferstehung glaubt an das neue Leben. Die Form der Bestattung erscheint da nebensächlich. Trotzdem ist es wichtig, zu Lebzeiten die eigene Bestattungsart zu bedenken. Für manche ist es unheimlich, als ganzer Körper begraben zu sein, für andere ist die Vorstellung einer Einäscherung gruselig. Besprechen Sie alles mit Ihnen nahen Menschen.

Was sind anonyme Bestattungen?

Bei einer anonymen Bestattung wird der Sarg oder die Urne des Verstorbenen an einer Stelle beigesetzt, die den Angehörigen unbekannt bleibt. Diese Art der Beisetzung verhindert ein Gedenken am Grab des verstorbenen Angehörigen oder Freundes. Allerdings erübrigt sich so eine Pflege der Grabstelle.

In letzter Zeit gibt es vermehrt „halbanonyme Bestattungen“. Diese Bezeichnung ist irreführend, denn der Ort der Bestattungen ist bekannt. Allerdings ist die Grabstelle meist klein und es gibt statt eines Steins eine Grabplatte. Es kann eine – auch für die Trauer - hilfreiche Alternative zur anonymen Beisetzung sein.

Wer entscheidet, wie ein verstorbener Angehöriger bestattet wird?

Die Entscheidung darüber steht den nächsten Angehörigen zu. Manche (todkranke oder alte) Menschen regeln es aber manchmal schon selbst. Dann kommt es vor, dass jemand v.a. anderen nicht zur Last fallen will und etwas regelt, was den Angehörigen gar nicht gut tut. Alles miteinander zu Lebzeiten offen anzusprechen, hilft allen.

Kann jemand, der nicht in der Kirche war, kirchlich beerdigt werden?

Wer aus der Kirche austritt, erklärt damit, dass er keine kirchliche Trauerfeier möchte. Aber es kann besondere Umstände geben. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Pastor oder Ihrer Pastorin.

Jedem christlichen Gemeindeglied steht aber eine Trauerfeier zu. Möchte zum Beispiel die Ehefrau eine Trauerfeier für Ihren verstorbenen  Mann und den Trost und Segen Gottes, so gestaltet jeder Geistliche gerne diesen Abschied. 

Kann jemand, der Suizid begangen hat, kirchlich bestattet werden?

Ja, selbstverständlich.

Was ist eine Aussegnung?

Eine Aussegnung findet oft statt in der Wohnung des Verstorbenen oder an dem Ort, wo er verstarb. Die Angehörigen können Abschied nehmen. Die Pastorin/der Pastor gestaltet diesen Abschied liturgisch.

Muss bei einer Trauerfeier unbedingt gesungen werden?

Die Trauerfeier ist ein christlicher Gottesdienst, zu dem selbstverständlich Lieder gehören. Sie als Angehörige müssen nicht unbedingt singen, aber die Gemeinde sollte Gelegenheit dazu haben. Besprechen Sie diesen Punkt beim Trauergespräch.

Wie ist es mit Musik von der CD oder weltlichen Liedern?

Die Entscheidung über die Musik während einer Trauerfeier treffen Sie zusammen mit dem Pastor/der Pastorin. Grundsätzlich ist es schöner, wenn die Musik live gespielt wird und nicht von einer Verstärkeranlage kommt. Doch auch hier gilt es, in der jeweiligen Situation zu entscheiden. Gegen ein weltliches Lied ist in der Regel nichts einzuwenden, solange der christliche Charakter der Trauerfeier gewahrt bleibt.

Was kostet eine Beerdigung?

Diese Frage besprechen Sie am besten mit dem Bestattungsunternehmen. Für Kirchenmitglieder ist die Benutzung der Kirche sowie die Gestaltung der Trauerfeier durch Pastor/Pastorin kostenfrei.

Welche Friedhöfe gibt es in Wilhelmsburg?

Es gibt zwei Friedhöfe. Diese sind der kirchliche Friedhof um die Kreuzkirche in Kirchdorf und der Friedhof Finkenriek. Sie können den Friedhof und die Grabstelle wählen.

Sollten Kinder mit zu einer Trauerfeier kommen?

Vieles spricht dafür, dass Kinder zu einer Trauerfeier mitkommen, wenn sie es wollen. Oft sind es die Sorgen der Erwachsenen, die Eltern davon abhalten, ihre Kinder mitzunehmen. Je näher das Kind mit dem Verstorbenen verbunden war, umso wichtiger ist es, dass das Kind während einer Trauerfeier und der Beisetzung Abschied nehmen kann. Kinder können in der Regel mit gelebter Trauer besser umgehen, als mit verdrängter Trauer. Aber auch das ist im Einzelfall zu entscheiden. Sprechen Sie gerne Ihren/Ihre Pastor/Pastorin an.

 

Weitere Antworten auf häufige Fragen zur Trauerfeier/Beerdigung finden Sie unter: https://www.ekd.de/glauben/sterben.html